Montag, 29.02.2016 - Rezension



Ich bin die Angst von Ethan Cross

Bildergebnis für ich bin die angst

Taschenbuchausgabe: 554 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe AG, Köln
Amerikanischer Originaltitel: The Prophet
Preis: 9,99 €

Kurzbeschreibung

Ich wurde ohne Seele geboren. Deshalb werde ich deine rauben. Es wird wehtun.
Der "Anarchist", ein mysteriöser Killer, verbreitet in Chicago Angst und Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer, bevor er sie anzündet. Schlimmer noch: Er zwingt sie, ihm dabei unentwegt in die Augen zu sehen. Nicht das Gesicht des liebevollen Ehemannes und Vaters, das er seit Jahren für seine Familie aufsetzt, sondern das Gesicht des absolut Bösen. Um den Anarchisten zur Strecke zu bringen, muss Marcus Williams von der Shepherd Organization sich ausgerechnet an seinen Todfeind wenden: Franzis Ackerman junior, den berüchtigsten Serienkiller der Gegenwart. 
Seit bereits einem Jahr kämpft Marcus Williams auf der Seite der Shepherd Organization für Recht und Ordnung und ist beschäftigt mit der Ausschaltung von Serienmördern. Die Organization ist direkt dem Justizministerium unterstellt und steht ein wenig neben dem Gesetz. Richtlinien, an welche sich Polizei, FBI oder auch CIA zu halten haben, gelten für Marcus und seine Kollegen nicht. Alle Mittel, welche die Ausschaltung eines Täters nach sich ziehen, sind erlaubt - auch wenn das den Tod des Gesuchten bedeutet. 
Marcus und sein Team sind auf der Suche nach dem "Anarchisten", welcher ihnen immer einen Schritt voraus ist. Der Anarchist bildet sich ein, ohne Seele geboren worden zu sein. Sein bisheriges Leben wurde ihm vom Propheten eingeredet. dass er nur eine Seele erhalten kann, wenn er eine gewisse Menge an Opfern bringt und durch das Blut dieser Menschen, welches der Anarchist nach ihrer Ermordung trinkt, wächst seine Stärke und am Ende bekommt er eine Seele. Durch die Gehirnwäsche des Propheten ist er zum Töten verdammt. Dabei ist unsere Anarchist eigentlich ein liebender Familienvater, welcher nie etwas auf seine Frau und seine zwei Kinder kommen lassen würde.
Genau wie der Anarchist ist auch Marcus hin- und hergerissen zwischen dem was er tut und dem was er für richtig hält. 
Und dann gibt es natürlich noch Francis Ackerman junior, unseren Serienkiller aus dem ersten Band "Ich bin die Nacht". Er bildet sich ein, dass Marcus ohne ihn den Anarchisten niemals fangen kann und zieht im Hintergrund gewisse Fäden. 


Meine Meinung

Nachdem ich vom ersten Band so begeistert war, konnte ich es kaum erwarten "Ich bin die Angst" zu lesen. Aber ehrlich gesagt war ich am Ende enttäuscht. 
In diesem Buch war mir alles ein wenig zu dick aufgetragen. Zu actionreich, zu blutig, zu grausam - einfach alles. Ein bisschen weniger von allem wäre schöner gewesen. Dadurch wirkt das Buch für mich nicht wirklich glaubwürdig - die junge schlanke Polizistin, welche die Tür mit einem Tritt niedermacht. Der Serienkiller, welcher einen Menschen nach dem anderen ohne mit der Wimper zu zucken umbringt, aber Probleme damit hat einen kleinen Hund zu erledigen. Und dann nimmt er ihn auch noch mit nach Hause und schenkt ihn seinen Kindern.

Die verschiedenen Hauptcharaktere haben sich vom ersten zum zweiten Band für meine Begriffe negativ entwickelt. Marcus war ja schon immer psychisch sehr labil und scharf an der Grenze zum Zusammenbruch, aber in diesem Teil setzt er dem ganzen die Krone auf: aufbrausend ohne Ende - rennt los ohne über Folgen nachzudenken, klärt Situationen vorher nicht richtig ab.

Auch ist es für mich etwas paradox, dass Maggie - eigentlich ein Profi auf Seiten der Gerechtigkeit - einen unbekannten Mann mit zu einem schützenswerten Zeugen nimmt. Und wie soll es anders sein, kostet dieses Verhalten wieder Menschen das Leben.

Das Cover passt wieder ausgezeichnet zu diesem Buch. Es ist komplett rot und die Schrift eingeprägt in die rote Oberfläche. Sagt einiges über das Buch aus - so rot wie das viele Blut in der Geschichte. 

Nach dem ersten Teil hätte ich auch eher gedacht, dass die Shepherd Organization mehr im Hintergrund die Fäden zieht und nicht so direkt mit der Polizei zusammen arbeitet. Dadurch mussten sie sich ja im Laufe der Geschichte auch an die Gesetze halten und konnten gar nicht ihr volles Potential ausschöpfen. 


Fazit

Man kann ihn lesen, kommt allerdings bei Weitem nicht an "Ich bin die Nacht" ran. 


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